Moby Dick

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Im Jahre 2179 so erzählt man es sich soll der Frachterkapitän Red Baha mit seiner Crew den wohl interessantesten Hyperraumsprung in der Geschichte der Raumfahrt gemacht haben.
Zumindest den Erzählern nach.
Baha hatte offiziell ein paar Kisten Schnürsenkel, Gürtelschnallen und Handtücher von A nach B zu bringen. Damit sich der Sprung auch lohnte hatte er in seinem „Speziellen“ Frachtraum noch einen Feldgenerator für irgendeinen komischen Doktor oder Professor dabei. Der Nav-Com war programmiert alles drei mal Überprüft worden, das Schiff in besten Zustand seit er es erstanden hatte und sein erster weiblicher Offizier so heiß das ihm das Blut durch die Adern schoss wenn er sie nur ansah. So war er guter Dinge und hatte keine Ahnung was ihn und sein Schiff im Zwischenraum erwarten würde.
So sprang Baha mit seinem Schiff seinem größten Abenteuer entgegen.
Sein Schiff glitt lautlos durch das Grau des Zwischenraums und als er gerade seinem Weiblichen Offizier klarmachen wollte was es bedeutet unter einem Captain wie ihm zu dienen, krachte es in der Gegensprechanlage.
„Captain Baha sofort auf die Brücke“
Der Steuermann klang sehr besorgt.
Baha verließ sein Quartier und stampfe murrend zur Brücke, mit der festen Absicht den Jungen aus der Luftschleuse zu werfen wenn es nicht wichtig sein sollte.
Kaum war er auf der Brücke sah er was den Jungen so beunruhigte.
Um die Fenster rankten sich schimmernde Nebelschwaden.
Sie waren grün, türkis und hellblau.
In ihnen klitzerte und funkelte es wunderschön, als wären abertausende Kristalle im Nebel verstreut.
Baha setzte sich auf seinen Platz und forderte seinen Navigator auf den Nebel zu scannen.
Gerade als der Crewman die Kontrollen bedienen wollte um festzustellen aus was der Nebel bestand und woher er kam vielen alle Systeme aus.
Captain Baha versetzte die Crew in Alarm sie sollte den Schaden sofort beheben.
Die Männer machten sich sofort an die Arbeit, untersuchten jedes System, jede Verbindung.
Nichts.
Es gab keinen Schaden.
Keinen Fehler.
Alles müsste ohne Probleme funktionieren.
Tat es aber nicht.
Sofort kamen wilde Theorien von Kobolden, Raumzeitanomalien oder dem Geist von Blindfisch Bodo auf.
Dieser Nebel war alles andere als normal.
Im Zwischenraum dürfte es so etwas nicht geben, genauso wenig wie die Systeme ohne Fehler ausfallen können.
Manche Crewman meinten sie hätten einen riesenhaften Schatten im Nebel gesehen.
Baha versuchte die Crew zu beruhigen, doch er wusste ebenfalls das hier geheimnisvolle Kräfte am Werk waren.
Das Schiff driftete weiter durch den Zwischenraum immer noch vom gespenstischen Nebel umhüllt und von diesem Schatten verfolgt.
Die Crew hatte sich gerade etwas beruhigt da durchdrang ein unheimlicher Heuler das Schiff.
Ein Laut wie ihn kein Mensch verursachen kann.
Schön und doch Schrecklich.
Die Quelle dieses Heulers war nicht im Schiff.
Er kam von Außerhalb.
Immer aus der Richtung des Schattens.
Der sich Steuerbord längsseits des Frachters bewegte.
Wieso konnten sie den Schatten singen hören?
Im Luftleeren Raum?
Ohne Luft keine Geräusche.
Dachte sich Baha.
Also Warum zum Teufel hörten sie ihn.
Baha versuchte der Sache etwas Gutes abzuringen.
So wusste er wenigstens wo der Schatten war.
Der Gesang nahm kein Ende, kontinuierlich begleiteten die Heuler des Schattens das Schiff, kündeten das nahende Unheil an.
Die Crew war nun unwiederbringlich in Panik einige sprangen in eine Rettungskapsel und verließen das Schiff. Die Kapsel entfernte sich vom Frachter, Baha wusste er konnte nichts tun denn im Zwischenraum ist eine Kursänderung unmöglich. Trotzdem schob er den Steuermann beiseite und hämmerte eilig auf die Kontrollen.
Als er zu Eis erstarrte.
Er sah die Kapsel längsseit an ihm Vorbeitreiben.
Konnte die Signallichter klar sehen.
Aus den Tiefen des Nebels erhob sich ein riesenhaftes grauses Ungetüm. Der Nebel lichtete sich etwas. Baha konnte die Umrisse des Ungeheuers sehen.
Was er sah konnte nur der Kopf sein.
Der Gesang stoppte.
Alles lag in bedrohlicher Stille.
Das Ungeheuer öffnete seinen riesigen Schlund und hielt auf die Kapsel zu.
Baha sah wie die Kapsel mit seinen Kameraden und ihren Lichtern im Maul des Riesigen Monsters verschwand. Er wollte etwas tun aber was?
Er war machtlos.
Hilflos.
Das Ungeheuer wendete und verschwand wieder im Nebel, der nun wieder so dicht wie zu Anfang war. Baha konnte es nicht fassen. Er suchte nach einer Erklärung konnte aber keine finden. Er ließ den Steuermann wieder an seinen Platz begab sich zu seinem und ließ sich in den Stuhl fallen.
Was tun?
Da hörte er den Gesang wieder. Die Verzweiflung wich Wut.
Wut über sich.
Wut auf die Feiglinge die flüchten wollten.
Wut auf das Ungeheuer das sie fraß.
Die Crew verlangte Anweisungen, sie wollten noch nicht sterben und er der Captain solle was tun, sich etwas einfallen lassen.
Die Crew sollte alles versuchen um wenigstens die Steuerkontrollsysteme wieder online zu bekommen.
Da befahl Baha überraschend allen ihr Maul zu halten.
Er lauschte.
Der Gesang kam nicht länger von Steuerbord.
Er kam von Heck.
Das Ding war hinter ihnen.
Und es kann schnell näher.
Baha wusste es würde ihn, die Besatzung und das Schiff verschlingen, wenn er nichts tat.
Aber die Systeme waren immer noch offline.
Das würde sein Ende sein.
Es gab keine Chance.
Als er diesen Umstand erkannte wurde es ganz still.
Der Gesang hatte gestoppt.
Für eine Ewigkeit war nichts zu hören.
Dann krachte und zischte es laut.
Das Schiff wurde heftig durchgeschüttelt.
Das Ungetüm hatte zugebissen.
Überall platzen Leitungen, brachen Verstrebungen.
Der Steuermann wurde von einem Träger erwischt, der Navigator von einer Energieleitung verbrannt.
Zu Bahas Überraschung reagierten die Notsysteme und schotteten die Brücke ab.
Der Vordere Teil des Schiffes begann sich langsam zu überschlagen.
Nach einer Halben Drehung konnte Baha den Kopf des Ungetüms klar sehen.
Frei von Nebel, wie es genüsslich auf der hinteren Hälfte seins Schiffes kaute.
Er wusste seine Crew war tot und er würde wohl auch gleich dran glauben müssen sobald diese Vieh geschluckt hatte.
„Komm und hol mich du Bestie, HIER BIN ICH!“ schrie er ihm zu.
Aber es kam nicht.
Der Kopf verschwand wieder im Nebel und dieser löste sich auf.

Wie er es aus dem Zwischenraum schaffte ist unbekannt.
Die Samurai haben die Reste seines Schiffes 2 Lichtjahre von Bushido gefunden.
Einige meinen er war tot da ihm die Luft ausging bevor sie ihn bergen konnten.
Andere berichten er habe knapp überlebt und sei in einem Irrenhaus gelandet.
Manch einer aber erzählt er habe Captain Red Baha im Zwischenraum gesehen, auf dem Rumpf seines halben Schiffes stehend, wie er einem Nebel hinterher jagt.