Waffengeschichte

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Als im 14. Jahrhundert auf Terra die Feuerwaffe erfunden wurde, vollzog sich bewaffneten Auseinandersetzungen und damit in der Kriegsführung eine grundlegende Wandlung.

Denn mit dem Einsatz solcher noch sehr primitiver Waffensysteme war das effektive Distanzfeuer als eines der wichtigsten Vernichtungsmittel geboren. Es dauerte aber noch ungefähr 300 Jahre, bis die Feuerwaffen die kalten Waffen auf Platz zwei verdrängen konnten.

Im 16. und 17. Jahrhundert terranischer Zeitrechnung wurden die Fußtruppen in der Hauptsache mit Handfeuerwaffen ausgestattet. Daraus entwickelte sich letztendlich die Trennung zwischen Infanterie und Artillerie. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestanden die Taktiken im Infanteriekampf (Unterstützung durch Artillerie und Reiterei) nur aus der Linie und der Kolonne. Bei der Linie stellte man die Infanterie in einer weit auseinandergezogenen, linienförmigen Gefechtsordnung auf. Diese bestand bei einem Infanteriebataillon aus drei oder vier Gliedern. Der Angriff vollzog sich im wesentlichen als ständiger Wechsel von frontalem Salvenfeuer auf der Stelle und schrittweisem Vorrücken. Trafen sich die Heere, so wurde der Rest per Bajonett entschieden. Die nächste Neuerung war die Kolonnentaktik. Die Infanteriebataillone marschierten in zwei Staffeln in Kompaniekolonne in das Gefecht. Während sich die Kompanien der ersten Kolonne in Schützenschwärme auflösten und dabei gezieltes Einzelfeuer schossen, oblag der zweiten Staffel der Stoß, oder sie ging zur Federführung in die Linie über. Der Nachteil waren die großen Verluste durch die gegnerische Artillerie, während sich die marschierenden Kolonnen auf das Gefechtsfeld bewegten. Die nächste wichtige Stufe der Weiterentwicklung stellte die Einführung von Infanterie- und Artilleriewaffen mit gezogenem Lauf dar. Durch die erhöhte Reichweite erlangte das konzentrierte Feuer für den Verlauf des Gefechts die dominierende Rolle. Ein Angriff wurde nun durch Artilleriefeuer vorbereitet, und die Infanterie begann ihren Part als Sturmangriff, also im Laufschritt. Gruppen, Züge und Kompanien kämpften in aufgelockerten Gefechtsformationen. Die Taktik der Schützenkette setzte sich vollständig durch, als die ersten automatischen Waffen (Maschinengewehre) eingeführt wurden. Da die Widerstandsfähigkeit von Infanterie gegenüber Feldartillerie (konzentriertes Feuer bzw. Feuerwalze) problematisch war, mußte ein neues Kampfmittel auf dem Schlachtfeld erscheinen. Dieses sollte das Feuer aus Schützenwaffen ebenso aushalten können wie die Splitterwirkung der Artillerie. Es sollte darüber hinaus Angriffe der Infanterie wirkungsvoll unterstützen und schnell in die Tiefe der gegnerischen Verteidigung vorstoßen. Als Folge entstand im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts der Panzer. In der Mitte des 20. Jahrhunderts, mit Ende des zweiten terranischen Weltkriegs, waren die Mittel weiter perfektioniert worden. Massiert eingesetzte Artillerie, Kampfflieger und Panzerverbände änderten die Technik der Kriegsführung aber ab. Infanterieverbände wurden jetzt in erster Linie für die Bekämpfung von Zielen auf kurzer Distanz eingesetzt (Häuserkampf, Gefechte in Wäldern und Bergen).

Mit der massenhaften Einführung von Kernwaffen im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts sind wieder völlig neue Bedingungen entstanden. Die Gefahr des Einsatzes von Nuklearwaffen zwingt zu der Notwendigkeit, die Kräfte und Mittel auf dem Gefechtsfeld zu dezentralisieren. Die Erhöhung des Anteils der Panzertruppen, das Entstehen taktischer und operativtaktischer Raketentruppen, Vollmotorisierung der Landstreitkräfte, ferner die Weiterentwicklung der Luftstreitkräfte, die Luftlandefähigkeit von Infanterieteilen und natürlich die Einführung von diversem Zubehör und neuen Munitionsarten stärken die Flexibilität der Streitkräfte. In dieser Organisationsform beträgt das Verhältnis der motorisierten Infanteriebataillone zu den Panzerbataillonen 1:1. An diesem Verhältnis hat sich bis zum heutigen Tage nur wenig geändert. Durch die weiterbetriebene Dezentralisierung und den technischen Fortschritt hat man in der Berufsarmee des 23. Jahrhunderts ein Verhältnis des Personals zu technischem Gerät von 0,75:1.