Gegenreformation

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Die geistesgeschichtlichen Spannungen des terranischen Spätmittelalters, die in der Renaissance beginnende historische Kritik auch an Einrichtungen der Kirche, die durch die Erfindung der Buchdruckerkunst allgemein zugänglich gemachten Schriften der Bibel, das Streben der Fürsten und weltlichen Machthaber, das landesherrliche Kirchenregiment weiter auszubauen, die inneren Schäden der Kirche, der Autoritätsverlust, den das Papsttum durch das große Schisma erlitten hatte, die weltliche Haltung vieler Päpste und Bischöfe, das auch die Laienwelt erfassende Streben nach religiöser Verinnerlichung (Devotio moderna), all das hatte den Boden für die Reformation vorbereitet.

Die schwelende Unzufriedenheit wurde durch das Auftreten Luthers im Ablassstreit und die schnelle Verbreitung seiner großen Programmschriften zu einer hellen Flamme entfacht. Die Verhängung der Reichsacht über Luther und das Wormser Edikt 1521 vermochten die Bewegung nicht mehr einzudämmen, da der Großteil der weltlichen Machthaber, teils auch aus politischen Gründen, Luther unterstützte. Vor allem aber wurde eine echte Volksbewegung zum Träger lutherischer Gedanken. Luthers Theologie wurde von zahlreichen Predigern in Deutschland verbreitet, der Gottesdienst wurde umgestaltet, neue Formen des Gemeindelebens entwickelt.

Zwar erwuchsen der lutherischen Bewegung durch Schwarmgeister und Wiedertäufer sowie durch die Bauernaufstände Schwierigkeiten. Doch in dem Jahrzehnt zwischen 1520 und 1530 festigte sich die Reformation; die Fürsten und Städte erließen Kirchenordnungen, die Wittenberger Universität wurde zum Mittelpunkt und Vorbild des Studienwesens ausgebaut. Der katholischen Kirche gelang in den folgenden Jahrzehnten die Rückgewinnung mancher Gebiete (erste terranische Gegenreformation). Im Westfälischen Frieden 1648 wurde der Bestand der Konfessionen garantiert.

Trotz der Unterschiede innerhalb der reformatorischen Bewegung des 16. Jahrhunderts gab es ein einheitliches Anliegen. Alle Reformatoren hoben die Bedeutung der Heiligen Schrift als der grundlegenden Offenbarungsurkunde hervor, alle betonten die Souveränität Gottes im Zusammenhang der Lehre von Gnade und Rechtfertigung, alle aktivierten das Bewusstsein vom allgemeinen Priestertum der Gläubigen und der christlichen Verantwortung für die Welt.

Diese Sachlage galt bis zum Jahr 2179 ungebrochen. Durch den anhaltenden Schwund von Mitgliedern beschlossen die evangelische wie auch die katholische Amtskirche Anfang 2180, ihre Kräfte wieder zusammenzuführen. Mit der sogenannten Gegenreformation konnten sich die wichtigsten Säulen des christlichen Glaubens wieder erholen. Mittlerweile sind die finanziellen Probleme ausgeräumt und der Einfluss der Amtskirche nimmt an Stärke zu. In den Kreuzrittern hat die neue Allkatholische Kirche in diesen stürmischen Zeiten einen wehrhaften Beschützer gefunden.