Piraten
Schon seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte plündern verwegene und mehr oder weniger grausame Verbrecher die Handelswege; in früheren Zeiten zur See, nach dem Aufbruch zu den Sternen auch im All. In getarnten Schlupfwinkeln auf unzugänglichen Plantoiden, Asteroiden oder Wanderern, meist außerhalb von Sonnensystemen gelegen, finden sich gut ausgestattete Flottenbasen, deren sensible Ortungsgeräte aufmerksam ins All lauschen. Von dort aus fallen sie über ihre Beute her. Der Rat der Hanse, ein Verband berüchtigter Piratenkapitäne, hat sogar ein eigenes Sonnensystem (Beta Pictoris) in seine Gewalt gebracht.
Piraterie ist in der TSU ein alltäglicher Akt des Schreckens. Auf Grund der Unzuverlässigkeit von Hyperraumsprüngen kommen viele Schiffe weit entfernt von ihren Zielkoordinaten an und landen häufig in den gierigen Krallen der Freibeuter. Von daher haben die Starforce und die Flotten der Terranischen Raummarine auch nach Ende der Konzernkriege alle Hände voll zu tun.
Einflussreiche Piratenkapitäne/-verbände[Bearbeiten]
- Rat der Hanse
- Derek Flint
- Samuel Hook
- Vincent Blood
- Ebenizer Drake
- Toranaga Yodehaga
- Chadar Khan
- Wolf Larson
- Rotauge Harris
- Wilhelm "Störtebeker" Merkur
- Markus Einhand
- Der Schwarze Hans
Piratentaktiken[Bearbeiten]
Durch die auf Grund der Unberechenbarkeit von Hyperraumsprüngen häufig auftretenden Fehlsprünge kommen Schiffe oft mehrere Tagesreisen von ihrem Zielpunkt zurück in den Normalraum. Diesen Umstand machen sich Piraten natürlich zu Nutze. Sie errichten getarnte Basen außerhalb der Patrouillenrouten der Militärs und überwachen mit hochwertigen Ortungsgeräten ihren Einflussbereich dahingehend, ob ein vom Kurs abgekommener Kauffahrer in Reichweite gelangt. Mit schnellen und wendigen Schiffen greifen sie dann ihre Beute an. Stoßen sie auf ernstzunehmenden Widerstand, ziehen sie sich rasch zurück. Wehrt sich das Opfer jedoch wenig bis gar nicht, so geben sie gezielte Salven auf die Antriebssysteme ab, wofür sich aus der alten Seefahrertradition der Begriff "entmasten" eingebürgert hat.
Die entmastete (manövrierunfähige) Beute wird mit Hilfe von Enterschläuchen gestürmt. Sobald der Widerstand gebrochen ist, nimmt man das geenterte Schiff in Schlepptau und zieht es zum Stützpunkt, wo über das weitere Schicksal von Fracht und Besatzung entschieden wird.
Wohlhabende Reisende können damit rechnen, dass ein Lösegeld für sie erpresst wird. Es ist in der Regel von einem diskreten Kurier mit einer Boje abzusetzen. Sobald die Piraten das Lösegeld eingesammelt und überprüft haben, springen sie in die Nähe einer Randstation, setzen den Betreffenden in einer Rettungskapsel mit aktiviertem Notsignal ab und verschwinden wieder.
Die meisten Piraten haben, um ihre Geschäfte nicht zu schädigen, folgende Verhaltensregeln entwickelt: Wenn das Lösegeld den Forderungen entspricht, kann man sicher gehen, dass die Geisel auch freigelassen wird. Beim geringsten Anzeichen für Betrug oder einen Hinterhalt wird die Geisel jedoch sofort exekutiert. Dies macht Geiselbefreiungen zu einem extrem riskanten Unterfangen, das in der Regel in einem Blutbad und mit dem Tod des Betroffenen endet. Weniger betuchte Gefangene werden entweder direkt auf den Piratenstützpunkten als Sklaven gehalten oder verkauft. Abnehmer finden sich immer. Es gibt viele skrupellose Prospektoren, die außerhalb der Hoheitsgebiete der TSU operieren und gerne auf billige Arbeitskräfte zurückgreifen. Auch innerhalb der TSU gibt es Sklaverei, obwohl sie durch die Standardverfassung verboten ist. Das richtige Schmiergeld an die richtige Stelle bewirkt oft, dass gewisse Minen oder Industriebetriebe seltener und oberflächlicher als andere vom Arbeitsministerium geprüft werden, und im Notfall erhält der Betreiber von seinem zuständigen Beamten eine diskrete Warnung über eine bevorstehende Untersuchung und kann die Sklaven vorübergehend an einen sicheren Ort verlegen. Besonders in den osmanischen Kolonien der TSU ist diese grausame Unsitte weitverbreitet.
Um ihrer Crew dieses Schicksal zu ersparen, streichen viele Frachterkapitäne schon vor dem Entern die Segel, d. h., sie blasen ihre Treibstoffvorräte ins All und schalten die Triebwerke aus. Dies ist für die Piraten das Signal, dass sich die Beute kampflos ergibt. In solchen Fällen wird die Mannschaft des betreffenden Schiffs von vielen Piraten mit ausreichend Luft, Wasser und Nahrung in Rettungskapseln ausgesetzt. Es gibt jedoch auch Piratenkapitäne, die so grausam sind, dass sie sich einen Teufel darum scheren und die Crew in jedem Fall versklaven. Bekommen die Matrosen auf dem Beuteschiff davon Wind, dass sie von einer solchen Bestie attackiert werden, kämpfen sie mit dem Mut der Verzweiflung bis zum letzten Blutstropfen. Besonders der Schwarze Hans ist für seine Graumsamkeit berüchtigt.